Kaffee
Es gibt keinen starken Kaffee, und es gibt keinen kleinen Kaffee. Dafür bekommt man überall riesige Einwegbecher (“tall”, “grande” oder “veinti”), von denen die meisten Besucher erstmal einen ordentlichen Anteil auskippen, um ganz viel Milch nachzuschütten. Derjenige, der Starbucks erklärt, dass sie einfach weniger einfüllen sollten, würde vermutlich ein Vermögen machen.
Styropor
Apropos Becher: Entweder die Europäer liegen falsch oder die USA. Während wir nämlich Styropor zur Umweltsünde erklärt haben, trinkt man hier sogar kalte Getränke aus solchen Behältern. Überhaupt habe ich den Eindruck, auf meiner Reise bisher mehr Verpackungsmaterial verschlissen zu haben als in einem halben Jahr Deutschland.
Auto fahren
Alle Klischees sagen: Die Amerikaner fahren insgesamt relativ langsam, sie fahren große Autos und der Sprit ist unfassbar billig. Das ist korrekt. Weiterhin gilt, dass allgemein sowohl rechts als auch links überholt wird (was bei riesengroßen Trucks für einigen Schrecken sorgt) -- und dass Amerikaner in deutschen Autos doch wieder schnell fahren.
Fernsehen
Ja, es gibt TV auch in der Küche und dann auch noch zahllose Lokalsender, die eifrig über jede Kleinigkeit berichten. Kein Wunder, dass die USA Fernsehnation Nr. 1 sind. Über Satellit kommen schnell ein paar Hundert Kanäle zusammen. Was allerdings wirklich irritierend ist, ist die dämliche Werbung. Viel mehr Spots als in Deutschland sind -- auch zur besten Sendezeit! -- darauf ausgerichtet, Anrufern möglichst absurden Ramsch zu verkaufen (Obama-Gedächtnis-Teller, ein Set zum Verfugen von Badezimmerfliesen, Fleecedecken).
Helikopter
Dein Nachbar hat fünf Autos und das größere Haus? Komm mit dem Helikopter zum Thanksgiving-Dinner und ihr seid wieder quitt ...
Wie geht’s?
Wenn irgendein Angestellter im Service-Bereich nach zehn Sekunden noch nicht gefragt hat, wie es dem Kunden geht oder wie Thanksgiving war, wird er vermutlich gefeuert. Auch eine gerade erst aus Deutschland eingereiste Kellnerin hatte diese Regel offensichtlich verinnerlicht. Dabei würden die Menschen in ihrem Heimatland sie vermutlich für verrückt erklären für so viel (scheinbare) Neugierde. Also: Nicht irritiert sein, immer lächeln -- I’m fine, thank you! And how are you today?