Anscheinend erfüllen Jacken vor allem in der Stadt primär die Aufgabe, als modisches Statement etwas über ihre Träger auszusagen. Diesen Eindruck kann man zumindest gewinnen, wenn man die nicht unbedingt an praktischen Erwägungen orientierten Kleidungsstücke anschaut,
mit denen die Jugend hier in Berlin so herumläuft.
Dass so eine Jacke auch eine ganz praktische Funktion erfüllt, ruft einem dann der Winter in Erinnerung. Allein für die aktuelle Woche, in der wohl kein Berliner Außenthermometer die Null-Grad-Marke von oben sehen wird, würde sich die Anschaffung wärmender Oberbekleidung lohnen. Immer nur vor dem PC zu sitzen ist ja auch keine Lösung.
Für den Autor dieser Zeilen war die Sache über Jahre hinweg klar:
Moden kommen und gehen, ein Parka bleibt.
Wind-, Übergangs- und Winterjacken kann sich sparen, wer tagaus, tagein mit einem Parka durch die Gegend läuft und höchstens ab und zu das Futter herausknöpft. Auch Waschgänge sind, ich spreche aus Erfahrung, dank der unverwüstlichen Farbgebung nicht wirklich nötig (und der
street credibility ohnehin abträglich).
Lesenswert ist in diesem Zusammenhang auch
der unvermeidliche Wikipedia-Eintrag, in dem ein Bogen von Alaska über den Military-Look und die Mods bis hin zur Studentenschaft der Siebziger geschlagen wird.
Neuerdings aber tun sich nagende Zweifel auf, vor allem was die viel gepriesene Wetterfestigkeit meiner liebsten Jacke angeht. Angesichts eisiger Temperaturen auf dem Weihnachtsmarkt häuften sich die besorgt-kritischen Blicke der hochverehrten Gast-Bloggerin. Auch an der Uni höre ich bisweilen: “Ist das nicht viel zu kalt?”
Nein, nicht zu kalt, rief ich trotzig und wollte meine Kapuze enger zuziehen -- riss dabei allerdings die entsprechende Kordel entzwei. Altersschwäche.
Nun kann man einer über zwanzig Jahre alten Jacke nicht unbedingt einen Vorwurf machen, wenn einmal etwas kaputtgeht. Dennoch trage ich mich seit diesem traumatischen Erlebnis mit dem Gedanken, meinem Parka untreu zu werden.
Eine neue, wasserdichte, dick gefütterte Winterjacke müsste her, nur für die wirklich kalten Tage, nicht als ganzjähriger Ersatz, mehr als Ergänzung.
Der bloße Gedanke verursacht Gewissensbisse.
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Mein bisheriges Mühen verlief ohne Ergebnis: Als modisch unbedarfter Normalbürger stapfte ich durch den Schnee ins Kaufhaus, wo ich nicht glücklich wurde. Mir fiel ein Freund ein, der seit Jahren auf die hochwertigen Modelle von
Vaude aus Tettnang zurückgreift. Aber möchte ich wirklich mehrere hundert Euro ausgeben, um ein paar Tage im Jahr nicht zu zittern? Vielleicht sollte ich einfach mehr Schichten
zusätzlich anziehen, ich glaube man spricht von der
“Zwiebeltechnik”? Oder doch ins Fachgeschäft?
Liebe Leserschaft, ich bitte um Rat. Ich weiß wirklich nicht, wie ich das Problem sonst lösen soll, bevor der Winter schon wieder vorbei ist.
PS: mein Geheimtipp: Vorjahresmodelle.
Diese Outdoorjacken mögen in der Arktis gute Dienste leisten, vielleicht auch im Skiurlaub- in der Stadt haben sie nichts zu suchen, es handelt sich um einen modischen Offenbarungseid! Denk darüber nach, Dir einen US-Parka zuzulegen, M 51 oder M 65! Im Falle eines M 65 bist Du relativ günstig dabei. http://fishtailparkas.de/shop/index.php?language=de Damit bist Du in jeder Hinsicht auf der richtige Seite!
Danke, der Link ist eine wahre Goldgrube. Ich habe allerdings schon zugeschlagen: keine Stickerei und einfarbig. (Natürlich grün!)
Ab März dann wieder Parka.