Fast jeder kennt Eugene McDaniels - doch die Meisten dürften weder sein Gesicht jemals gesehen, noch seine Stimme jemals gehört haben. (Ein vernünftiges Foto finde ich gerade selbst nicht.)
Bekannt wurde McDaniels vor allem als Songwriter, von ihm sind beispielsweise
“Compared to What” oder
“Feel Like Makin’ Love”.
Mich persönlich beeindrucken allerdings seine Soloalben, auf denen er auch als Sänger zu hören ist -
Outlaw aus dem Jahr 1970 und
Headless Heroes of the Apocalypse von 1971. Sie schwanken zwischen Soul, Funk, Jazz und Folk.
McDaniels, der bereits Anfang der 60er Jahre eine nicht ganz erfolglose Karriere als R’n’B-Sänger gestartet hatte, war inzwischen mit der Black-Consciousness-Bewegung in Berührung gekommen und gibt seiner Wut und Enttäuschung über die herrschenden Zustände in den USA Anfang der 70er Ausdruck. Besonders gelungen ist das z.B. beim Titellied “Outlaw”, wenn er singt: “She’s a nigger in jeans/ she’s an outlaw, she don’t wear a bra”. Oder “Supermarkt Blues” von der 71er-LP. Eine Geschichte, die davon handelt, als Schwarzer nicht einmal eine Dose Erbsen umtauschen zu können, ohne von der Polizei verprügelt zu werden.
Ich würde jetzt gerne jedem raten, sich McDaniels’ Lieder anzuhören, allerdings sind Hörproben im Netz rar gesät: Hier gibt’s
“Headless Heroes”,
hier zwei Tracks von
Outlaw und
hier noch zwei Lieder vom Headless-Heroes-Album (unten, nur angespielt und in schlechter Qualität).