Ich bin aus den Ferien zurück. An dieser Stelle heute
kein Aprilscherz, sondern stattdessen ein paar ernst gemeinte Buchempfehlungen zu Ostern.
John Lanchester: Whoops! Why Everyone Ows Everyone And No One Can Pay
Das beste Buch meines Urlaubs: Lanchester schreibt über die Hintergründe der aktuellen Finanzkrise, über ‘bubbles’ generell und über die Unterschiede zwischen Kontinentaleuropäern und den
Anglo-Americans. Nicht der Ablauf des Crashs steht im Mittelpunkt, sondern die ursprünglichen Ideen und Irrtümer der Verantwortlichen. Das Buch behandelt größtenteils Großbritannien und die USA, eine eventuelle deutsche Übersetzung könnte vielleicht um (noch mehr) hiesige Beispiele ergänzt werden.
Yishai Sarid: Limassol
Zur Abwechslung kein Sachbuch, sondern ein Roman. In “Limassol” geht es um einen israelischen Ermittler, der einen Terroristen durch eine List in die Falle locken soll, dabei aber seine Ehe ruiniert und sich in eine Zielperson verliebt. Herausragend spannend ist der Plot allerdings nicht, für einen Thriller ist das Buch auch viel zu kurz. Warum also die Empfehlung? Ich war gefesselt davon, wie der Ich-Erzähler die verzwickte Lage und die Gefühlswelt vermittelt -- sowohl die israelische als auch seine eigene.
Keith Devlin: The Math Gene
Ein Mathematiker versucht seine Profession und das Wesen der Mathematik für Laien und Skeptiker anschaulich werden zu lassen und nebenbei die evolutionäre Entstehung des mathematischen Denkens zu erklären. Erstaunlich angenehme Lektüre, weil Devlin sich wirklich Mühe gibt und wichtige Punkte lieber einmal zu viel als zu wenig wiederholt. Allein wegen der zahllosen Studien und Beispiele, die hier angeführt wurden, lohnt sich die Lektüre. Dass der Titel aber blödsinnig ist, schreibt der Autor selbst schon am Anfang.
Leseliste: Teil 1