Auf dem Weg zum Kanal treffen wir zuerst eine Gruppe von Trinkern, die es sich rund um die einzigen beiden Sitzbänke gemütlich gemacht hat. Hunde, eine verstimmte Gitarre und latent aggressive Stimmung inklusive. Gepinkelt wird in die benachbarte Baustelle, offensichtlich sehr routiniert.
Am anderen Ende der Brücke entdecken wir eine Lücke im Zaun, groß genug, um hindurch und hinunter ans Wasser zu gelangen. Dort wohnt allerdings ein Obdachloser, den wir nicht stören wollen.
So stehe ich schließlich mit meinem temporären Mitbewohner (und den Feierabendbieren) mitten auf dem
Elsensteg, wo man zwar nicht sitzen kann, die Aussicht aber am besten ist. Von Süden naht ein Boot, das für weniger Kurzsichtige als Floß zu erkennen ist.
Abgerundet wird diese dritte Begegnung des Abends durch die Dame, die am Elsensteg mit einigem Gepäck von Bord gehen will, dabei aber ins Leere tritt und im Wasser landet. Unter den belustigten Blicken des Publikums hilft die Crew ihr aus der brusthoch stehenden Brühe. Alle Beteiligten nehmen es mit Humor, das selbst gebastelte Floß legt wieder ab, die tropfnasse Passagierin stapft über die Brücke nach Hause.
“Wenn die wüsste, wie viele Ratten da unten schwimmen, wäre sie nicht so entspannt”, meint eine der beiden Frauen mit Hund, bevor sie lachend weiter gehen. Pünktlich zum Sonnenuntergang sind unsere Bier leer.
PS: kann man in eine Baustelle pinkeln? In eine Bau*grube* wuerde mein approval-Siegel (http://www.threadbombing.com/data/media/22/seal-of-approval.jpg) bekommen, aber so...
PPS: netter trockener Humor. Trocken... haha...