Um gefühlt 2 Uhr morgens setzte ich endlich den ersten Fuß auf amerikanischen Boden. Aber allein das, heißt noch lange nicht, dass ich auch wirklich ins Land darf. Das Visum ist im Pass, meine Fingerabdrücke sind wahrscheinlich mittlerweile in hundert verschiedenen Datenbanken, ebenso wie mein Foto, und der Homeland Security habe ich auch erlaubt jeden meiner Schritte in den USA zu überwachen (und das hat mich auch nur §100 gekostet. Schnäppchen!)
Schon im Flieger haben wir weitere Einreisedokumente bekommen. Diesmal wollen sie wissen, wo ich wohne und natürlich auch, ob ich Lebensmittel ins Land bringe. Auf dem 8-stündigen Flug von Paris nach Washington bin ich unentschieden, ob ich den Amis sagen soll, dass ich drei Tafeln Ritter Sport Schokolade eingepackt habe. An der Grenze entscheide ich mich kurzfristig für ein Nein. Nein, ich habe auch keine Erde oder Zellkulturen im Gepäck und nein, das Käsesandwich, dass ich auf dem Flug habe mitgehen lassen, geht euch auch nichts an.
Während ich in einer schier endlosen Warteschlange stehe, läuft auf vielen Monitoren das wunderbare „Welcome“- Video, dass ich schon zu genüge bei meinem adrenalinträchtigen Aufenthalt in der amerikanischen Visa-Stelle in Berlin gesehen habe. Mit großem Pathos und würdevoller Musik wird man von einem Amerikaner nach dem anderen mit einem „Welcome“ begrüßt. Die Wartezeit verkürzt das allerdings gar nicht.
Mein CBP-Officer hat wohl auch keine rechte Lust mehr. Gähnend nimmt er mich in Empfang und freut sich, dass ich aus Deutschland komme. Seine Oma kommt nämlich aus Aachen!!! Aha! Als er einen Blick auf meine Uni-Dokumente wirft, kommt was kommen muss. International Relations and Affairs. „Soll ich einen Tipp geben? Wir Amerikaner sind nicht ganz so begeistert von Obama wie ihr Deutschen!“ Ähm, danke. Ob das stimmt, wird sich ja in den nächsten Monaten zeigen. Mit einem letzen abstempeln und einem „There you go!“ bin ich entlassen. Ich schnappe meine Koffer und renne schon fast durch die Zollkontrollen. Nichts wie raus aus dem Flughafen und dann habe ich es geschafft: Welcome to the United States!