Die weibliche Leserschaft wird dieses Problem kennen: morgens steht man ewig lang vor seinem Kleiderschrank und fragt sich was zum Teufel man heute wieder anziehen soll. Während meiner Zeit in Bremen lies sich diese Frage recht schnell beantworten: Jeans, T-shirt oder Pulli, flache oder hohe Schuhe, alles je nach Lust, Laune und Verfügbarkeit im Schrank.
In Washington sieht das Ganze aber etwas anders aus. Diese Stadt wird von Dress Codes regiert. Es wird unterschieden zwischen
Casual,
Business casual und
Business formal. Zusammen mit meinem Stundenplan habe ich auch die Kleiderregeln bekommen. Meine lecture heute Mittag darf ich in Casual absolvieren, auf dem Empfang bei einem amerikanischen Botschafter nächste Woche sollten wir bitte in Business formal erscheinen.
Für Männer ist es relativ einfach. Business casual bedeutet ein Hemd ohne Krawatte, Business formal dann bitte mit Krawatte und eventuell auch Jackett. Für die Dame von Welt dagegen ist das Alles etwas komplexer. Rock ist nicht gleich Rock. Sie sollten am Besten schwarz und nicht zu kurz, aber auch nicht zu lang sein. Natürlich sind Hosen auch möglich. Dazu eine Bluse oder ein anderes schlichtes, schickes Oberteil. Schuhe sollten prinzipiell etwas Absatz haben, aber auch nicht zu viel, man geht schließlich nicht in einen Club. Am Besten hat man noch den ein oder anderen Hosenanzug dabei.
Wenn man sich dann im Business-Outfit auf nach Downtown macht, dann fällt man nicht mal großartig auf. Alle sind hier diesen Kleiderregeln unterworfen. Ein komisches Gefühl ist es trotzdem, wenn man morgens durch die Residence Hall (mein Studentenwohnheim) läuft und einem die fellow students in Anzug und Kleidchen entgegenkommen. Man kommt sich eher vor, als wäre man in einem englischen Eliteinternat gelandet, als an einer amerikanischen Uni.
Da ich nun fast jeden Tag zumindest in Business Casual erscheinen muss, sind die Kleidungsstücke, die ich aus Deutschland mitgebracht habe nicht wirklich ausreichend. Aber Gott sei dank ist der Dollar schwach, meine Kreditkarte mit einem hohen Kreditrahmen ausgestattet und die ein oder andere Mall in DC kenne ich auch schon.
Also “Let’s go to the Mall!”
ich hoffe, nur die amis sind so komisch drauf... das wär ja der horror... klamotten auf zwang kaufen geht nie gut. aber ich kreuze die finger für dich!
und immerhin steht der diplomaten- oder sonstwas-karriere zumindest in der hinsicht dann nichts mehr im wege!