Die dritte und letzte Debatte fand vergangene Woche statt. Gott sei dank!!!! Ganz im Ernst: So langsam kann ich’s nicht mehr hören. Wie gut, dass in 2 Wochen und 2 Tagen (DC-Zeit) endlich Election Day ist.
Die finale Debatte zwischen den beiden Präsidentschaftskandidaten John McCain und Barack Obama folgte neuen Regeln. Die Kandidaten konnten dieses Mal direkt mit einander debattieren und dadurch kam zwar etwas mehr Leben in das Ganze, am Inhalt ändert das allerdings nicht viel.
Es scheint in diesem Wahlkampf einfach keine anderen Themen außer der Finanzkrise und Steuern zu geben. Okay, vielleicht noch Healthcare, aber das wars dann auch. Nachdem ich wirklich jede Debatte ausführlich gesehen und viele Analysen dazu gelesen habe, kenne ich die Standpunkte der Kandidaten zu diesen Themen wirklich zu genüge. Wie bereits bei der letzten Debatte bin ich unglaublich gelangweilt von dem ewigen „Ich werde die Steuern senken und der andere die Steuern erhöhen.“ Und es sind auch einfach keine shocking news, wenn McCain zum dritten Mal erzählt, dass Obama einen Beamer für ein Planetarium irgendwo in Illinois ins Federal Budget eingebracht hat.
Interessiert das die Amerikaner wirklich? Meiner Erfahrung nach interessiert es nur diejenigen, die sich längst entschieden haben. Denjenigen, die immer noch nicht wissen, wen sie in zwei Wochen wählen, gehen diese Sandkastenstreiterein genau wie mir eher auf die Nerven. Es sind andere Themen, die die Amerikaner bewegen. Bildung zum Beispiel. Interessant fand ich, dass John McCain zum ersten mal überhaupt das Wort Education erwähnt, als er von Moderator Bob Schaefer direkt danach gefragt wurde (wohlgemerkt das bezieht sich auf alle 3 Debatten). Obama dagegen hat in jeder Debatte von Bildung gesprochen, dass sie bezahlbar gemacht werden müsse und vor allem verbessert. Das sind Themen, bei denen ich hellhörig werde und aufhöre, im Internet zu surfen und wirklich die Debatte verfolge. Aus diesen Blickwinkel ist lediglich die letzte halbe Stunde der gesamten Debatte interessant. Der Wahlkampf an sich ist auch zur Abwechslung mal Thema und natürlich kochen da die Emotionen hoch.
Die wohl wichtigste Frage des gesamten Abends allerdings ist eine ganz andere: „Who the hell is Joe, the Plumber?“ Ich habe mir über eine Stunde lang genau diese Frage gestellt. Blöd, wenn man die ersten 10 Minuten verpasst hat, in denen das erklärt wurde. Aber unser guter Freund John McCain ist so nett und erklärt es uns noch mal: (nur ungefähr die ersten ein ein halb Minuten sind interessant)
(Ach ja, der Klempner heißt Joe WurzelBACHER und nicht Wurzelberger, John!)
Wie es scheint bin ich aber nicht die einzige, die sich diese Frage gestellt hat. Gott sei dank hat sich meine bevorzugte Nachrichtenquelle ebenfalls damit auseinander gesetzt. Und noch viel besser: sie bietet mir schonungslosen Enthüllungsjournalismus! Damit ist der Mythos von Joe, the Plumber wohl gestorben. Tja, ab und zu sollte man nachdenken und vielleicht auch nachrechnen bevor man sich ins politische Getümmel wirft.
Was bleibt mir zu diesen Debatten zu sagen? Nicht viel, vermutlich. Es wird Zeit, dass gewählt wird. Erstens, um diesen Wahlkampf zu beenden und zweitens, damit ich das Weiße Haus endlich wieder ernst nehmen kann. Was mich zu so einer Skepsis zum derzeitigen Bewohner treibt? Kleiner Tipp: W.